Freitag, 16. Mai 2014

Ob Nähmaschinen wohl fremdeln? oder: Was im Hause lilabo derzeit wichtiger ist als das Umsetzen kreativer Ideen.

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, seit mich meine Nähmaschinen zuletzt aus der Nähe gesehen haben, geschweige denn von mir verwendet wurden. Wenn ich mir das Datum des letzten Posts anschaue, kann es aber nicht ganz so lang gewesen sein. Lucky & Chucky waren nicht einmal mein letztes Projekt. Die zwei danach muss ich bei Gelegenheit noch ausführlich herzeigen, aber das ein andermal.
Nähen ging jetzt also schon länger nicht. Eigentlich ist es ja am Zuschneiden gescheitert, das bei mir fast immer am Boden stattfindet. Häkeln ging und auch endlich-Knooking-ausprobieren. Meine Erfahrungen mit letzterem möchte ich hier noch zusammenfassen, aber auch das ein andermal.

Heute geht es um den Grund, warum ich im letzten Monat keine Nähmaschine mehr verwenden konnte. Gefühlt war gestern der erste Tag, an dem ich über längere Zeit beide Hände frei hatte, ohne schnell etwas wirklich Dringendes wie Waschmaschine einschalten, Wäsche aufhängen, Essen machen, Küche säubern oder gar in Ruhe duschen zu tun hatte. Ich konnte tatsächlich einige Zeit damit verbringen, Stoffe für die diversen Projekte in meinem Kopf zu kombinieren und danach noch an der Geburtsanzeige zu basteln. (Inzwischen ist es wohl schon zu den meisten durchgedrungen, dass wir jetzt zu fünft sind, auch wenn aktiv gerade mal die informiert habe, die ausdrücklich darum gebeten hatten, und ansonsten nur auf eingelangte Nachrichten reagiert habe. Ich gebe es zu, ich war schreib- bzw. kommunikationsfaul im letzten Monat, nicht nur hier und auf Facebook, sondern generell.)

Seit einem Monat sind es also zwei winzige Arme und Beine, ein hungriger Bauch und ein Kopf mit wachen Augen und Ohren und nicht zuletzt einem süßen Mund, die meine Zeit beanspruchen. Die dauernd gehalten, herumgetragen und gefüttert werden wollen, die es da und dort zwickt und zwackt, die mir den Schlaf rauben und mir die Energie aussaugen. Und die sich an mich kuscheln, lustige Laute von sich geben, unwillkürlich (oder vielleicht doch schon ein bisschen bewusst) lächeln. Die mich und alle hier verzaubern.
Mir fehlen viele Stunden Schlaf, mein Rücken tut weh und manchmal klingeln meine Ohren vom stundenlangen Weinen, aber hauptsächlich bin ich dankbar und sehr, sehr glücklich.

Auch wenn ich im Moment keine Zeit für die Umsetzung meiner kreativen Ideen habe, irgendwann habe ich meine Hände und meinen Kopf bestimmt frei dafür und dann wird auch wieder mehr Leben in diesen Blog kommen.
Bis dahin leisten uns zwei meiner Kreationen gute Dienste im Babyalltag.

Zum einen die mobile Version: die Wickelauflage für unterwegs.


In den zwei Fächern finden nicht nur Windeln und Feuchttücher Platz, sondern auch eine Garnitur Ersatzgewand.
Davon machen wir regelmäßig Gebrauch.
Praktisch immer dann, wenn sich auch die Eigenschaft des Frottees, Flüssigkeit aufzusaugen, als sehr hilfreich erweist.
(Mehr Fotos von den Wickelauflagen verschiedenen Stoffkombinationen gibt's auf Facebook.)

Noch viel öfter in Gebrauch: der stationäre Wickelplatz zuhause.




Die Maßanfertigung der Marke „lilabo & Papa“ liegt auf der Waschmaschine auf und passt genau zwischen Duschwand und Schmutzwäschekasten (der im Übrigen auch eine Maßanfertigung derselben Marke ist). Der maßgeschneiderte Bezug der Holzplatte besteht aus Wachstuch (oben), Baumwollstoff (unten) und dazwischen einigen Lagen Füllwatte. Mit ca. 65x90cm ist diese Wickelauflage recht geräumig und – da sie von drei Seiten durch Wände begrenzt ist – sicher geschützt. Viel Platz zum Strampeln also!
(Dass sie vorne bei der Waschmaschine etwas übersteht, hat übrigens den Grund, dass man beim Wickeln nicht unbeabsichtigt an den Knöpfen ankommen und das Programm verstellen kann.)

Das war jetzt eine erstaunlich lange Zeit, die ich mit diesem Text zubringen konnte, doch nun zwickt es wohl wieder irgendwo und mir bleibt höchstens noch eine freie Hand übrig. Zum Abspeichern und Freigeben des neuen Blogeintrags reicht die, aber mit Nähen wird es wieder einmal nichts werden heute.

Ob meine Nähmaschinen mich noch wiedererkennen, wenn sie mich das nächste Mal sehen?

Dass sie dann nicht fremdeln, hofft …

… eure lilabo